Compagnon: Hund

Gefährte Hund – eine neue »Hundeschule« für das Team auf 6 Beinen

Entlehnt vom französischen Compagnon für Geselle und Genosse leitet sich das Wort ursprünglich aus dem spätlateinischen companio der Gefährte (Begleiter) ab. Verwandt auch mit Copain (Kumpel). Im Deutschen steht der Kompagnon auch für den »Geschäftspartner«.  Als Sinnbild zeigt dies sehr anschaulich eine neue  humane und »pädagogische« Arbeitsweise  in der Hundeerziehung.

Vom Kompagnon und Kumpel wird Zusammenarbeit erwartet – in beide Richtungen. Unterdrückende Dominanz von Seiten des Halters und geforderte Unterwürfigkeit beim Hund, sowie totales »Laisser-faire« sind abgeschafft. Kompagnons zu sein, heißt jeden Weg gemeinsam gehen.

Wie bei menschlichen Kompagnos sollte die Beziehung zwischen Mensch und Hund von Respekt, Solidarität, gegenseitigem Vertrauen und »Ehrlichkeit« getragen werden. Jeder Hundebesitzer erwartet selbstverständlich, dass diese Verhaltensideale sich von alleine einstellen, wenn er sein Tier nur genügend liebt. Vollkommen in Ordnung soweit. Schwierig wird es nur Gefühle und Verhaltensideale in eine Körpersprache zu übersetzen, die der Hund unmissverständlich verstehen kann.

Dafür müssen beide »Gefährten« gemeinsam ins Training.  Als Coach und Dritter im Bunde kann ich von außen(!) Aktion und Reaktion gleichzeitig wahrnehmen. Ich kann Missverständnisse korrigieren die – wie bei 2-beinigen Kumpels – durch falsche Kommunikationssignale entstehen. Dazu brauche ich selbst innere Stärke aber keine Druckmittel (und schon gar keine Gewalt)

Ich kann Vertrauen, aber auch Unbehagen spüren, ich kann sehr feine ausgesandte Signale wahrnehmen – sehe ob diese falsch ankommen. Noch besser kann dies Ihr eigenes Tier. Alle Hunde haben eine feine Nase für innere Stärke und echte »Führungsqualität«. Zu Beginn des Trainings werden Sie manchmal noch vergeblich versuchen ihrem Tier gegenüber zu »schauspielern«. Nicht nur unser emotionaler Duft verrät uns – sondern auch die Körpersprache und kleinste Nuancen in Stimme und Bewegung. Winzige Mengen des »Kuschelhormons« Oxytocin signalisieren ihm zuverlässig Zuneigung, Ruhe und Sicherheit. Kein Hund lässt sich darin täuschen.

Während des Trainings werden Sie selbst aber auch die Instinkte wiederfinden, die den neugierigen, grau-felligen Besuchern der ersten Siedlungen Vertrauen statt Angst entgegen gebracht haben. Und Sie werden sehr stolz sein, wenn neben Ihnen – frei und ohne Leine – ein solcher Gefährte läuft.

Alle Kommunikationsübungen finden unter Alltagsbedingungen statt – im Haus oder Garten, im Park, auf dem freien Feld aber auch einer lauten Straße. Wie im Rudel der Wölfe wird der Hund spüren können, dass der menschliche Kumpel mit ihm übt und lernt.

Schrittweise kann der Mensch konsequentes Führungsverhalten erlernen, getragen von Respekt.